Schmuckwerkstatt

Janine Dammertz-Bachiri vom Krefelder Kleinunternehmen Farbensinn

Wenn ihr hier gelandet seid, mögt ihr farbenfrohe Ohrringe mindestens genauso gerne wie ich. Vielleicht seid ihr „earringaddicted“ oder einfach nur auf der Suche nach liebevoll handgemachten Ohrringen, die leicht zu tragen sind und von denen ihr wisst, dass sie, wie ihr, Unikate sind.

Ihr mögt es, euren Schmuck farblich auf eure Kleid anzupassen? Hier ein neues blaues Sommerkleid, dort der rote Pulli oder ein wunderschönes oranges Halstuch. Hach, herrlich steht uns das. Wie schön ist es da, wenn wir den Farbton unserer Ohrringe auf unsere Lieblingsklamotten abstimmen können.

Ich war jahrelang auf der Jagd nach den farblich optimalen Ohrringen, habe viele tolle Modeschmuckstücke gefunden und trage sie immer noch gerne. Allerdings bin ich auch genauso oft enttäuscht worden. Manche Ohrringe stellten sich im Nachhinein als zu schwer und unkomfortabel heraus. Oder sie passten zwar farblich, waren aber vom Muster oder Form nicht so mein Fall. Und wenn doch, dann waren diese industriell hergestellten Ohrringe verhältnismäßig teuer.

Es musste eine Lösung her, und zwar schnell

Die Antwort fand ich im Internet. Schnell stieß ich auf die Möglichkeit, mit Resin, einem Kunstharz, Ohrringe selbst herzustellen. Ich schaute mir diverse Videos an, fand, dass das alles ganz anschaulich erklärt war und tätigste die ersten Anschaffungen.

Wow, das Ganze war ganz schön teuer. Ich brauchte einen separaten Schreibtisch, eine funktionale Lampe, eine Tischdecke, jede Menge Werkzeug, Bohrer und dann fing der Spaß erst richtig an: Ohrringhaken, Stecker, Stifte, Ösen, Anhänger, Thermometer, Glasplatten, Kleberollen, Glitzermaterial, Verbinder, Pulver, Farben, Blumenpressen, unzählige Silikonformen, Trennsprays, Schmuckständer, Aufbewahrungsboxen etc. Die Liste hörte gar nicht mehr auf und Ruckzuck hatte ich ein halbes Vermögen für meine Schmuckherstellung ausgegeben. Schluck.

Jetzt gab es kein Zurück mehr

Auch den für meine Ansprüche und Gegebenheiten richtigen Resin zu finden, war kein leichtes Unterfangen.

Und dann kam der Tag, an dem ich die Resinkomponenten (das Harz und den Härter) zum ersten Mal in einem speziellen Mischverhältnis anrührte. Damals noch mit normalen Silikonhandschuhen und einer FFP2-Maske, heute weiß ich es besser und nutze professionelle Nitrilhandschuhe und eine FFP- Maske der Schutzklasse 3. Aufgrund der giftigen Gase, die beim Anmischen und Bearbeiten mit Resin entstehen, konnte ich mein Hobby nicht im Wohnzimmer ausüben, sondern musste damit unters Dach, wo ich gut lüften konnte. Unter dem Dach wechselte die Temperatur allerdings oft heftiger, sodass ich zahllose Gießvarianten buchstäblich (und teilweise mit den Formen) in die Tonne hauen konnte. Es wollte teilweise einfach nicht so richtig trocknen.

Ich zog in den Keller. Hier war die Temperatur nahezu konstant und dank diverser Fenster und einem Ventilator fühlte ich mich sicher. Siehe da, endlich gelangen mir die ersten Kreationen. Manchmal mit störenden Blasen und damit einhergehenden Löchern auf der Oberfläche, ein anderes Mal ohne. Schwund und Rückschläge gehören einfach dazu. Wenn sich das Wetter plötzlich ändert, es wärmer oder käter wird oder ein Gewitter aufzieht ist alles für die Tonne gewesen – mitsamt der teuren Silikonformen. Der Kunstharz agiert zwei Tage lang mit seiner Umgebung, daher das hohe Risiko.

Sind die Teile dann getrocknet, bearbeite ich sie mit verschiedenen Schleifpapieren und Bohrern und füge sie mit anderen Materialien oder Resinteilen zusammen. Da ich meine Schmuckstücke immer spontan erschaffe und sie mir aus einem großem Fundus an Materialien, Formen und Farben wähle, erzeuge ich (auch für mich) überraschend originelle und meist farbenfrohe, glücklich machende Ohrringe und Sets.
Wenn ich mir nach einem langen Arbeitstag die Schmuckstücke angucke, merke ich, wie meine Laune augenblicklich steigt. Und ich weiß – das war die ganze Mühe wert.
Schaut euch gerne um, vielleicht kann ich ja auch euch ein Lächeln ins Gesicht (oder an die Ohren) zaubern.

Lasst uns die Welt etwas bunter machen – das steht ihr soooo gut.

Janine
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